Ausstellung

Ausstellung: Die Mädchen von Zimmer 28. Essentials.


Die Ausstellung Die Mädchen von Zimmer 28 ist das Herzstück und der Kristallisationspunkt des Room 28 Bildungsprojektes. Seit 2004 wandert sie von einem Ort zum anderen und war allein in Deutschland an über 70 Orten zu sehen und an vielen weiteren Orten außerhalb Deutschlands - in Tschechien, Österreich, Israel, Brüssel (Europäische Kommission), Genf (Vereinte Nationen), Cardiff/Wales (Welsh National Opera House/Millennium Centre), Brasililien. In Brasilien entstand die Ausstellung in neuem Design.



Ausstellungsmacher

© Idee, Konzeption, Text und Bild 

Hannelore Brenner-Wonschick, Berlin, 2004/2023 

Mitarbeit / Grundkonzept 2004:

Benedikt Burkhard, Frankfurt a.M.


Graphische Gestaltung 

Renate Schlicht und Walter Hagenow, Wiesbaden


Rechte. Management

Hannelore Brenner/ Room 28 Projects

Seit 2008 In Kooperation mit Room 28 e.V.


Kontakt: Hannelore Brenner

Telefon: 030 691 83 95


Abbildung: Erste Tafel der Ausstellung.


Kontakt Hannelore Brenner

Inhalt

Die Tafeln veranschaulichen anhand authentischer Dokumente und Zeugnisse die im Buch Die Mädchen von Zimmer 28 (2004) ausführlich geschilderte Geschichte dieser Mädchen, deren Schicksalswege im Zimmer 28 des Mädchenheims L 410 zusammentrafen. Die Ausstellung entstand, um die Geschichte dieser Mädchen jungen Menschen in einem adäquaten Medium zu vermitteln und den Überlebenden die Möglichkeit zu geben, die Ausstellung zu begleiten und anhand der Tafeln jungen Menschen von ihren Erfahrungen zu berichten. 

Abbildung: Mädchenheim L 410, Theresienstadt. Es befindet sich rechts von der Kirche.


"Eine Insel im tobenden Meer"

Brenn- und Kristallisationspunkt der Ausstellung ist das Geschehen im Zimmer 28, einer "Insel im tobenden Meer" (Zitat aus dem Tagebuch von Helga Pollak). Die Ausstellung spiegelt den Alltag dieser Kinder im Ghetto, einen Alltag, der den Kern der kommenden Tragödie bereits in sich birgt. Sie erzählt von einer außergewöhnlichen Gemeinschaft und davon, was Kunst und Kultur und Erziehung zur Menschlichkeit in einer unmenschlichen Zeit vermögen. 

Abbildung: Tafel der Ausstellung


Das 'abstrakte' Geschehen und die damit verbundenen Gräueltaten werden den Schülerinnen und Schülern auch dadurch sehr nahe gebracht, dass die Mädchen sich in einer ähnlichen Lebensphase befanden wie die heutigen Jugendlichen, aber in völlig konträren Lebensumständen agieren. Ähnlich wie beim Tagebuch der Anne Frank, das in der Holocaust Erinnerung einen Ikonenstatus hat, ist dadurch ein Hineinversetzen in die Geschichte erleichtert.

Dr. Bertram Noback in seinem Beitrag zum  Kompendium zum Room 28 Bildungsprojekt. Sein Beitrag und weitere Beiträge renommierter Erziehungswissenschaftler stehen im Menü pädagogischer Wert zum Download zur Verfügung.

Brundibár

Die Kinderoper Brundibár und die Geschichte der „Mädchen von Zimmer 28“ sind untrennbar miteinander verbunden. Brundibár, die Oper von Hans Krása und Adolf Hoffmeister, 1938 in Prag entstanden und von den jungen Häftlingen im Ghetto Theresienstadt über 50 Mal aufgeführt, ist heute ein Denkmal für die Kinder, die den Holocaust nicht überlebten. Unauflöslich bleibt die Geschichte von Aninka und Pepiček und dem Leierkastenmann Brundibár mit dem Schicksal ihrer ersten Darsteller*innen im Ghetto Theresienstadt verbunden, darunter einige der "Mädchen vom Zimmer 28. 


Foto: Tafel der Ausstellung zu Brundibár. 

Ma'agal

Die Flagge der "Mädchen von Zimmer 28" mit ihrem Symbol "Ma'agal"- hebräisch für Kreis, im metaphorischen Sinne Vollkommenheit. Sie wurde zur Gründung der kleinen "Organisation" im Zimmer 28 am 1. April 1943 erschaffen. Sie schufen sich auch ein Motto und eine Hymne. 


Die Hymne sang der Chor der deutschen Schule in Genf bei der Eröffnung der Ausstellung The Girls of Room 28 in den Vereinten Nationen in Genf,  zu sehen und zu hören auf Youtube, auch die Hymne vom Zimmer 28.


Im Room 28 Medienarchiv befinden sich viele Aufnahmen, in denen die Überlebenden von Zimmer 28 "ihre Hymne" singen. 

Kunst und Kultur - Grundlage unserer Humanität

Die Ausstellung war für uns eine wichtige Form, um das Interesse vor allem junger Menschen an der Shoah zu wecken. Die Geschichte der Mädchen von Zimmer 28 hat ihnen klargemacht, dass Kultur nicht Luxus ist, sondern Grundlage unserer Humanität.


Dr. Christian Walda, 2009. Er war damals Leiter des Jüdischen Museums in Rendsburg Seit 2019 ist er Sammlungsleiter und seit 2022 stellvertretender Direktor des Museums für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund sowie als Kunsthistoriker Kurator für Ausstellungen. 


Foto: Christian Walda zu Gast bei einem Room 28 Seminar im Gustav Heinmann Bildungszentrum in Malente-Gremsmühlen, 2013. 

Die Ausstellung ist eine wunderbare Ergänzung zu künstlerischen Projekten, die sich dem Thema Theresienstadt oder den Kunstwerken der dort internierten jüdischen Künstler widmen. Sowohl die hervorragend und vielseitige Dokumentation als auch der sehr beeindruckende Nachbau des Zimmers 28 tragen zu einer nicht nur inhaltlichen, sondern auch unmittelbar emotionalen Erfassung und Vertiefung der Thematik bei, die weit über den Aspekt der Wissensvermittlung hinausgeht. In Kombination mit der Ausstellung von Zeichnungen und Bildern der Kinder aus Theresienstadt haben wir damit den Aufführungen der Kinderoper Brundibár einen erweiterten Rahmen geben können, der die Nachhaltigkeit des Kunsterlebnisses erheblich befördert hat.


Gabriele Nellessen. Konzerthaus am Gendarmenmarkt Berlin, Produktionsleiterin Junior. 2010. Abbildung: Tafel der Ausstellung


Nachbau Zimmer 28

Foto: Der Nachbau des Zimmers 28 am 27. Januar 2013 bei der Europäischen Kommission in Brüssel anlässlich des Holocaust-Gedenktages. Ein Jahr später eröffnete die EU-Delegation der Vereinten Nationen die Ausstellung in Genf.  


Zur Eröffnung der Ausstellung mit Helga Kinsky, Autorin des Buches "Mein Theresienstädter Tagebuch 1943-1944", sang der Chor der Deutschen Schule in Genf  die Hymne von Zimmer 28.


Als der Deutsche Bundestag die Ausstellung im Januar 2008 im Rahmen des Holocaust-Gedenktages zeigte, fügte er eine Rekonstruktion des Zimmers 28 als neues Ausstellungselement hinzu und überließ es unserem Verein. Die folgenden Veranstalter der Ausstellung - Geschichtswerkstatt Lüneburg/Universität Lüneburg und Jüdisches Museum Rendsburg - holten das Element aus der Versenkung des Lagers des Bundestages hervor. Denn unser kleiner Verein hatte keine Möglichkeit, dieses sperrige Modell zu lagern. Den Veranstaltern in Lüneburg und Rendsburg ein herzliches Dankeschön!

 

Ab 2009 sponserte die Transport-und Lagerfirma zapf umzuege die Lagerung der Ausstellung und übernimmt, stets zuverlässig, den Transport der Austellung. Dafür: Ein herzliches Dankeschön!


Transport der Ausstellung

Unser langjähriger Partner für den Transport und die Lagerung unserer Ausstellung ist die Transport- und Lagerfirma zapf umzüge. Sie ermöglichte es uns, die Ausstellung samt Nachbau des Zimmers 28, wie vom Deutschen Bundestag 2008 dem Verein übergeben, zu erhalten und sponserte die Lagerung des sperrigen und massiven Ausstellungselements mitsamt den Stockbetten in einem eigens dafür zur Verfügung gestellten Container. Alle Transporte der Ausstellung führte die Firma zu unserer größten Zufriedenheit durch - absolut zuverlässig und kompetent . 

Dafür ein: Ein herzliches Dankeschön!

  

Ausstellungsorte Internationale Ausstellungen Verleihkonditionen

Das Room 28 Erinnerungs- und Bildungsprojekt - und damit vor allem auch die Ausstellung Die Mädchen von Zimmer 28 als Kristallisationspunkt des internationalen und multimedialen Projektes - gehört zum zentralen Tätigkeitsfeld des 2007 gegründeten Vereins Room 28. Allerdings gilt es nun im Jahre 2024, den Verein finanziell und personell zu stärken und so aufztustellen, dass er als Trägerverein für dieses Projekt fungieren und damit das Vermächtnis der Mädchen von Zimmer 28 in die Zukunft führen kann.  

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